Wenn ich Magic – The Gathering höre, denke ich vor allen an viele, viele, viele Karten. Auch das Gefühl beim Öffnen von Booster-Packs und das anschließende Einbauen der Karten in das eigene Deck sind mir noch bestens bekannt. Ich schwelge sofort in positiven Erinnerungen an eine zumindest für mich schon länger zurückliegende Zeit. Mit der Arena of the Planeswalkers habe ich die Möglichkeit, die Marke Magic the Gathering wieder auf den Tisch zu bringen, ohne gleich in einem erneuten Sammelwahn auszubrechen.
Miniaturen statt Karten
MtG Arena of the Planeswalkers bringt Miniaturen der fünf Farben mit, die auch aus dem Sammelkartenspiel bekannt sind (rot, weiß, grün, schwarz und blau). Jede Fraktion hat in der Grundbox sechs Monster zweier verschiedener Typen sowie einen dem Spiel seinen Namen gebenden Planeswalker. Der stellt auch die stärkste Figur im Spiel dar und ist gleichzeitig das gegnerische Ziel, das es zu zerstören gilt, um das Spiel zu gewinnen. Zu Beginn jedes Zugs entscheidet sich der Spieler, der an der Reihe ist, für einen seiner Monstertypen oder den Planeswalker und bewegt die dazugehörigen Figuren über das aus Hexfeldern bestehende Spielfeld, nutzt seine Spezialaktionen und greift gegebenenfalls an. Kämpfe werden wie bei so vielen Spielen dieser Art über Würfel entschieden.
Jedes Monster besitzt einen eigenen Angriffs- und Verteidigungswert. Ganz ohne Karten kommt das Magic-Spiel aber natürlich nicht aus: Jede Fraktion hat einen eigenen Aktionskartenstapel, von dem jede Runde nachgezogen wird. Die Karten haben entweder einmalige Effekte oder können eigenen oder gegnerischen Monstern angeheftet werden, um diese zu verbessern oder ihnen zu schaden.
Der Spielplan besteht aus sechs Platten, die variabel zusammengebaut werden können. Neben bereits aufgedruckten Wasserfeldern liegen dem Spiel noch Erhebungen und Trennmauern bei, um das Spielfeld immer möglichst variabel gestalten zu können.
Deckbau mit Erweiterungen
Die Spielmechanik ist dem Spiel Heroscape entnommen worden, was im Laufe der Zeit inzwischen schon mit einigen Lizenzen, wie zum Beispiel Marvel von Hasbro vertrieben wurde. Nun ist also Magic an der Reihe. Mit den angekündigten, wenn auch in Deutschland bislang nicht erschienenen, Erweiterungen soll es dann die Möglichkeit geben, sich seine Fraktionen zusammenzubauen und so mit den Planeswalkern, den Monstern und Aktionskarten variieren zu können.
Spielspaß und Fazit
Meine anfängliche Euphorie über das Spiel ist inzwischen verflogen. Für mich ähneln sich die Partien meist einfach zu sehr. Figuren werden über das Spielfeld geschoben, es wird angegriffen, gewürfelt und Aktionskarten gespielt. Nach einigen Partien reicht mir das trotz der sich unterschiedlich spielenden Fraktionen nicht mehr aus. Sollten die angekündigten Erweiterungen in Deutschland erscheinen, werde ich dem Spiel nochmal eine Chance geben, denn die Möglichkeit, Deckbau mit Miniaturen zu betreiben, erzeugte bei mir die eigentlich Lust auf das Ganze. Für das Grundspiel alleine kann ich aber nur die Bewertung Geschmackssache abgeben.
Was bedeutet diese Wertung? Klickt hier und findet es heraus.
Gegenfazit
Dass die Geschmäcker zu Spielen tatsächlich verschiedenen sein können, zeigt Christian aus unserer Redaktion, der folgendes zu dem Spiel sagt:
„Nun mag man über Hasbro und Magic the Gathering denken, was man will (und zugegeben MtG – Arena of the Planeswalkers ist ein Remake des Klassikers Heroscape), aber Hasbro hat hier alles richtig gemacht. Der Preis ist so günstig, dass man das Spiel tatsächlich mal ausprobieren kann. Die Regeln sind einfach, trotzdem ist das Spiel dank der Zaubersprüche komplex genug, um tatsächlich das Spielgefühl eines Tabletop-Miniaturen-Spiels zu vermitteln. Area of the Planeswalkers ist alles, was Golem Arcana hätte werden sollen – ganz ohne technischen Schnickschnack, mit mehr verfügbarem Fluff und deutlich günstiger. Zu dem Preis: Kaufen, spielen, freuen!”
Magic: The Gathering – Arena of the Planeswalkers
Autor: James D’Aloisio, Ethan Fleischer, Craig Van Ness
Verlag: Hasbro
2-5 Spieler
60 Minuten
Jan Kempf
Ist Anhänger des analogen Spielens zu Tisch. Ein wahrer Wettkampf findet für ihn immer noch im Angesicht seiner Gegner statt.
Hauptthemen: Gesellschaftsspiele